Global Player

Das Familienunternehmen “Bogenschütz & Söhne” baut seit Generationen im schwäbischen Hechingen zuverlässige Textilmaschinen. Doch nun fehlen Aufträge und seit Monaten ist man auf Kurzarbeit. Die Konkurrenz der neuen Weltmacht China scheint übermächtig. Juniorchef Michael Bogenschütz steht das Wasser bis zum Hals. Bei jeder produzierten Maschine zahlt die Firma drauf, die Belegschaft ist unruhig. Michael versucht neue Aufträge zu gewinnen, doch das gestaltet sich schwierig. Die Bank verweigert ohne weitere Sicherheiten einen neuen Kredit. Sein Haus hat Michael der Bank bereits überschrieben, ohne dass die Familie davon weiß. Er lebt vom Lehrerinnen-Gehalt seiner Frau Silke Bogenschütz. So sieht sich Michael gezwungen, hinter dem Rücken seines Vaters Paul Bogenschütz (Seniorchef mit Vetorecht), Verhandlungen mit chinesischen Investoren zu beginnen, um die drohende Insolvenz abzuwenden. Zur Feier des neunzigsten Geburtstags des Seniorchefs und Patriarchen reisen auch Michaels Schwestern und Mitgesellschafterinnen der Firma an: die flippige, grüne Marlies mit ihrer 18-jährigen Tochter Salome aus Köln und die besonnene Marianne aus Berlin. Paul schimpft, dass die Töchter ihre Männer nicht mitgebracht haben. Außer Michael haben alle Kinder den Bezug zum raubeinigen “alten Herrn” verloren, der mit Unterstützung seiner selbstbewussten, polnischen Haushälterin Agnieschka alleine in der Fabrikantenvilla lebt. Matthias, der älteste Sohn, der als Aussteiger in Thailand lebt, ist gar nicht gekommen. Michael eröffnet am späteren Abend seinen Schwestern die Lage der Firma. Marlies und Marianne erschrecken – dass es so schlimm ist, haben sie nicht gewusst. Als der chinesische Unternehmer Chong Wang zusammen mit der Übersetzerin Lin Ling und der chinesischen Verhandlungsdelegation zur Betriebsbesichtigung erscheint, denkt Paul Bogenschütz, dass Michael die Firma an die chinesische Konkurrenz verkaufen will. Vater und Sohn, der in den Chinesen mögliche Partner sieht, geraten in heftigen Streit – die Chinesen staunen. Der Patriarch beschließt seine Kinder zu enterben. Jedes Familienmitglied soll alles Hab und Gut beleihen – mit diesem neuen Kapital will Paul die Firma, sein Lebenswerk, retten. Paul nimmt sich da nicht aus und über¬schreibt seine Villa der Bank. Dann macht er sich mit Haushälterin Agnieschka auf den Weg zu seinen Töchtern nach Köln und Berlin. Michael hält das für Unsinn, kann Paul aber nicht davon abhalten. Während Paul durch Deutschland reist, versucht Michael einen rettenden Auftrag für die Firma zu gewinnen – ohne Erfolg. Über seine Kinder erfährt Paul auf dieser Reise Neues: Seine jüngste Tochter Marlies ist nicht einfach die alternative, allein erziehende Mutter, für die er sie hielt, sondern eine moderne Unternehmerin, die eine ganze Reihe erfolgreicher Yoga-Zentren führt. Seine älteste Tochter Marianne, die Literatur-Übersetzerin, hat ihren Ehemann Andrew, einen US-amerikanischen, jüdischen Musiker, dem Vater aus gutem Grund nie vorgestellt: Andrew wollte einen Deutschen aus Pauls Generation nicht treffen. Jetzt kommt es zur Aussprache. Pauls Besuche bei den Töchtern beleben den Familiengeist neu. Marianne bekommt einen neuen emotionalen Zugang zum Vater. Marlies, die so lange nicht ernst genommen wurde, steuert zur richtigen Zeit eine gute Geschäftsidee bei und unterstützt Michael bei den Verhandlungen mit den Chinesen. Doch die Chinesen haben nur ein Ziel: Sie wollen “Bogenschütz & Söhne” kaufen. An einer Zusammenarbeit haben sie kein Interesse pr-Text.

Archivnummer MFG001020
weitere Titel:
Untertitel: Wo wir sind isch vorne
Archivarischer Titel: Bogenschütz + Chong
Filmschaffende
Hannes Stöhr (Regisseur/in)
Hannes Stöhr (Autor/in)
Andreas Doub (Kamera)
Simone Klier (Cutter/in)
Patrick Veigel (Ton)
Christoph Bach (Schauspieler/in)
Walter Schultheiß (Schauspieler/in)
Inka Friedrich (Schauspieler/in)
Ulrike Folkerts (Schauspieler/in)
Datierung 2013
Länge 95'00"
Formate
Digital Video Disc Farbig 16:9 Vollformat
Farbe Farbig
Ton Sendeton
Kategorien WIRTSCHAFT, Wirtschaft > Handel, Wirtschaft > Industrie
Schlagwörter
Eintragdatum: 16.05.2014
Änderungsdatum: 26.10.2017