Die Wahrheitskommission

Nach den ersten freien Wahlen in Südafrika 1994 war eine der ersten Amtshandlungen des neuen Präsidenten Mandela die Bildung der "Wahrheits- und Versöhnungskommission", denn Voraussetzung für die nationale Aussöhnung war die Aufdeckung und Verurteilung der Verbrechen des Apartheid- Regimes sowie deren umfassende Aufarbeitung und Überwindung. / Die Kommission war ein bahnbrechendes Ereignis in der Geschichte des Landes. Anläßlich der Wahlen am 02. Juni diesen Jahres strahlt ARTE den Film von André Van In aus, der diesen Prozeß der kollektiven Verarbeitung genau nachzeichnet. Das Filmteam hat die Arbeit der Kommission hautnah miterlebt. / Die Wahrheitskommission hat keine unmittelbaren juristischen Kompetenzen. Sie steht in erster Linie für den kollektiven Bewältigungsprozeß, zu dem die gesamte Nation aufgerufen ist. Es geht darum, das Geschehene in Worte zu fassen und einen Dialog zur Aufarbeitung des kollektiven Traumas in Gang zu setzen. Ziel der Kommission ist es außerdem, in Südafrika eine Menschenrechtskultur und ein Vertrauensverhältnis zwischen Bürger und Staat zu schaffen.Im Mittelpunkt des Films stehen sowohl das Kollektiv, durch die Kommission verkörpert - das mit juristischen , ethischen, politischen und philosophischen Fragen betraute Staatsorgan - als auch die Individuen, d.h. Opfer und Täter.In weniger als drei Jahren hörte die Kommission mehr als 21000 Zeugenaussagen gegen Menschenrechtsverletzungen und nahm über 7000 Amnestieanträge entgegen.

Archivnummer HDF003632
weitere Titel:
Originaltitel: La Commission de la Vérité
Filmschaffende
Claudie Decultis (Sprecher/in)
Caroline Roussel (Produktionsleiter/in)
Denis Freyd (Produktionsleiter/in)
André Van In (Autor/in)
André Van In (Regisseur/in)
Datierung 25.05.1999
Länge 138'00"
Formate
Super VHS Farbig
Farbe Farbig
Ton
Kategorien POLITIK UND MILITÄR, GESELLSCHAFT UND SOZIALES
Schlagwörter
Eintragdatum: 29.07.1999
Änderungsdatum: 06.08.1999