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Kleine Sehnsucht nach Ulm
Ein junges Mädchen wandert durch die Stadt Ulm.
Transkript
Dieses Transkript wurde automatisch mit einer KI erstellt.
[] Hallo, ja liebe Zuschauer, Sie sind gemeint. Ich möchte Sie einladen zu einer kleinen Wanderung durch blühende Wiesen und an verträumten Wassern vorbei in die alte freie Reichsstadt Ulm. Sie gehen doch mit, nicht wahr? Nicht nur des Ulmer Münsters wegen, das in der ganzen Welt bekannt ist. Nein, Sie müssen auch das alte romantische Ulm kennenlernen, die winkeligen Gassen und die alten Torbögen. Und es lohnt sich auch das neue Ulm zu sehen. Also, ich darf Sie bei der Hand nehmen und darf Sie in die Vergangenheit führen, wo sich die Wasser der Donau und der Blau einst ergossen. Da wuchs einst die Stadt. Ulm. Hier an diesen stillen Wäldern vorbei sind im Mittelalter schon die Ritter und Knechte und Kaufleute gezogen. Hier war der Schnittpunkt wichtiger Handelsstraßen nach Süden, zum Bodensee, zur Schweiz und nach Italien, nach Osten und Donau abwärts in ferne Länder hinein. Bei Ulm hat Napoleon eine Schlacht geschlagen, und die Feuerstürme des Zweiten Weltkrieges haben den größten Teil der erhabenen, romantischen Stadt in Schutt und Asche gelegt. Steigen Sie doch mit rauf, gell? Oh, Bewegung tut dem Manager-Herz gut. Ich darf ausnahmsweise vorausgehen. Ja, es sind nur 768 Stufen. Die schaffen wir leicht. Hunderttausende sind schon vor Ihnen aufgestiegen. Sie wissen doch aus der Schulzeit noch, wie hoch der Turm ist? Nein, falsch geraten. 161 m ist er hoch. Das Mittelschiff ist 125 m lang, das Gewölbe 42 m hoch. Aber genug der Zahlen. Die Straßen, das städtische Panorama tief unter uns, erinnert uns an eine Spielzeugschachtel. Man müsste öfter so hoch klettern, auf die Aussichtspunkte. Das fördert den Weitblick, nicht wahr? Seit Jahrhunderten, seit der Grundsteinlegung im Jahre 1377, ist dieses Münster Mittelpunkt der Stadt. Es zog viele Baumeister und berühmte Künstler in seinen Bann. Mit kühnem Ehrgeiz schufen die Ulmer einst eine Kirche, die 30.000 Menschen aufnehmen kann. Das sind mehr als die Stadt zu Beginn der Bauzeit zählte.
[] Was hier nun ins Bild kommt, das ist das Rathaus von... und das müssen Sie in Ruhe und Muße betrachten. Es lohnt sich. Es ist wie ein aufgeschlagenes Bilderbuch. Es sind viele Geschichten drauf, würde der moderne Mensch sagen. Ja, es erzählt uns viele interessante Geschichten aus dem Mittelalter. Sie nur zu lesen, verstehen... man kann sie lesen, wenn man in der Schule aufgepasst hat. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Geht es Ihnen auch so? An so alten Brunnen komme ich immer ins Träumen, und dieser Brunnen verlockt besonders dazu. Er ist auch ein Prachtstück, auf das die Omas mächtig stolz sind. Aber wir wollen wieder in die Gegenwart übergehen.
[] Wenn Sie die Ulmer wirklich kennenlernen wollen, müssen Sie mit auf den Wochenmarkt gehen. Die Bauern von der Alb und aus dem Oberschwäbischen halten hier alles feil, was die fruchtbare Erde bietet. Jetzt wollen wir den alten Fischer begleiten, um das alte romantische Ulm aus der Nähe kennenzulernen. Lassen Sie uns ein wenig an der alten Stadtmauer entlangbummeln. Hier treffen wir die alten Ulmer, die auf vertrauten und verträumten Wegen den Frühling und die Sonne suchen. Hier herrscht schwäbische Beschaulichkeit und behagliche Ruhe. Hierher dringt kaum Lärm der automatisierten Welt, nicht wahr? Hier kann man sich in die gute alte Zeit hineinträumen und in der Sonne und in stillen Winkeln dösen.
[] Machen wir es der Katze nach, genießen wir den Tag. Das Beschauliche ist freilich nur die eine Seite der schwäbischen Seele. Schwäbentum, das heißt auch sich redlich abrackern, unermüdlich schaffen und nach vorne schauen. Hier Katzenidylle, dort kühnes Streben nach oben in den offenen Himmel hinein. Das sind die beiden Seiten des schwäbischen Wesens. Nun haben wir in wenigen Minuten schon mehr von Ulm gesehen als die meisten Touristen. Nun wollen wir ein wenig ausspannen im Grünen.
[] Zum Strauß der Erinnerungen an Ulm möchte ich Ihnen noch einen Blumenstrauß dazu schenken. Sie gestatten? Und damit Sie die Ulmer Mädchen nicht vergessen, darf ich Ihnen ein altes schwäbisches Gedicht mit auf den Weg geben. Es ist ein Liedchen, das einst ein Konditor aus Ulm namens Tröglein gedichtet hat. "Spargele, Wargele, Spetzler und Salat, schwäb'le Land, lustigs' Land, Ulm, du schöne Stadt. Mädle nett und Bier und Wein, sie sprechet Gau und Stau, währ und des n glauben will der K. Ja, blei laau! Wenn wir uns mit vergnügt spätze, macht uns das gar nicht B. Weil ja jeder weiß, dass die Ulmerspatze sind nicht gar so fürchtig dumm, Gott's nicht da gerade weg. Na, dreht mir Helmle rum." So dichtete also der Ulmer Konditor. Und mit dem "umgedrehten Helmle" meinte er die berühmte Geschichte vom Ulmer Spatzen, die Sie sicherlich kennen.
[] Aber nun wird es allmählich Zeit für den Abschied von Ulm. Die Zeit verging im Fluge. Werfen wir zum letzten Mal einen Blick auf die schöne alte Stadt, wandern wir aus der Vergangenheit wieder in unseren gegenwärtigen Alltag hinein. Der Münsterturm wird uns noch ein gutes Stück Wegs begleiten. Kommen Sie gut nach Hause. Ich darf Ihnen zurufen: Auf Wiedersehen in Ulm.
[] Was hier nun ins Bild kommt, das ist das Rathaus von... und das müssen Sie in Ruhe und Muße betrachten. Es lohnt sich. Es ist wie ein aufgeschlagenes Bilderbuch. Es sind viele Geschichten drauf, würde der moderne Mensch sagen. Ja, es erzählt uns viele interessante Geschichten aus dem Mittelalter. Sie nur zu lesen, verstehen... man kann sie lesen, wenn man in der Schule aufgepasst hat. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Geht es Ihnen auch so? An so alten Brunnen komme ich immer ins Träumen, und dieser Brunnen verlockt besonders dazu. Er ist auch ein Prachtstück, auf das die Omas mächtig stolz sind. Aber wir wollen wieder in die Gegenwart übergehen.
[] Wenn Sie die Ulmer wirklich kennenlernen wollen, müssen Sie mit auf den Wochenmarkt gehen. Die Bauern von der Alb und aus dem Oberschwäbischen halten hier alles feil, was die fruchtbare Erde bietet. Jetzt wollen wir den alten Fischer begleiten, um das alte romantische Ulm aus der Nähe kennenzulernen. Lassen Sie uns ein wenig an der alten Stadtmauer entlangbummeln. Hier treffen wir die alten Ulmer, die auf vertrauten und verträumten Wegen den Frühling und die Sonne suchen. Hier herrscht schwäbische Beschaulichkeit und behagliche Ruhe. Hierher dringt kaum Lärm der automatisierten Welt, nicht wahr? Hier kann man sich in die gute alte Zeit hineinträumen und in der Sonne und in stillen Winkeln dösen.
[] Machen wir es der Katze nach, genießen wir den Tag. Das Beschauliche ist freilich nur die eine Seite der schwäbischen Seele. Schwäbentum, das heißt auch sich redlich abrackern, unermüdlich schaffen und nach vorne schauen. Hier Katzenidylle, dort kühnes Streben nach oben in den offenen Himmel hinein. Das sind die beiden Seiten des schwäbischen Wesens. Nun haben wir in wenigen Minuten schon mehr von Ulm gesehen als die meisten Touristen. Nun wollen wir ein wenig ausspannen im Grünen.
[] Zum Strauß der Erinnerungen an Ulm möchte ich Ihnen noch einen Blumenstrauß dazu schenken. Sie gestatten? Und damit Sie die Ulmer Mädchen nicht vergessen, darf ich Ihnen ein altes schwäbisches Gedicht mit auf den Weg geben. Es ist ein Liedchen, das einst ein Konditor aus Ulm namens Tröglein gedichtet hat. "Spargele, Wargele, Spetzler und Salat, schwäb'le Land, lustigs' Land, Ulm, du schöne Stadt. Mädle nett und Bier und Wein, sie sprechet Gau und Stau, währ und des n glauben will der K. Ja, blei laau! Wenn wir uns mit vergnügt spätze, macht uns das gar nicht B. Weil ja jeder weiß, dass die Ulmerspatze sind nicht gar so fürchtig dumm, Gott's nicht da gerade weg. Na, dreht mir Helmle rum." So dichtete also der Ulmer Konditor. Und mit dem "umgedrehten Helmle" meinte er die berühmte Geschichte vom Ulmer Spatzen, die Sie sicherlich kennen.
[] Aber nun wird es allmählich Zeit für den Abschied von Ulm. Die Zeit verging im Fluge. Werfen wir zum letzten Mal einen Blick auf die schöne alte Stadt, wandern wir aus der Vergangenheit wieder in unseren gegenwärtigen Alltag hinein. Der Münsterturm wird uns noch ein gutes Stück Wegs begleiten. Kommen Sie gut nach Hause. Ich darf Ihnen zurufen: Auf Wiedersehen in Ulm.
Archivnummer | LFS007112 |
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weitere Titel: | |
Filmschaffende | Hans Klefe (Kamera) |
Datierung | 1955 Datierung: Mitte der 1950er Jahre. |
Länge | 10'40" |
Formate | Normal-Umkehr-Film 8mm Schwarz/weiß 4:3 Magnetfilm Digital-Betacam 576i/25 (PAL) Schwarz/weiß 4:3 Digital Video Disc Schwarz/weiß Timecode im Bild 4:3 Professional Disc 23,3GB Single Layer Schwarz/weiß 4:3 Digital Video Disc Schwarz/weiß |
Farbe | Schwarz/weiß |
Ton | Stumm |
Kategorien | GESELLSCHAFT UND SOZIALES, Gesellschaft und Soziales > Stadt |
Schlagwörter | |
Eintragdatum: | 15.07.2013 |
Änderungsdatum: | 24.03.2017 |