Teufels Werk und Gottes Beitrag

In seinem Dokumentarfilm über die Renaissance des Rituale Romanum beleuchtet Filmemacher Helge Cramer einerseits mit teilweise von ihm selbst stammendem Archivmaterial die Hintergründe des Klingenberger Exorzismus, der 1976 zum Tod der 23-jährigen Theologiestudentin und Epileptikerin Anneliese Michel führte. Zum anderen wirft die Gegenüberstellung dieses Falles mit dem einer jungen Frau, die sich in der Nachfolge Anneliese Michels als Sühneopfer der Menschheit sieht, ein Schlaglicht auf die Aktualität des Exorzismus in rückwärtsgewandten Glaubenskreisen. Bleibenden Eindruck auf den Zuschauer hinterlassen besonders originale Tonbandaufnahmen des Klingenberger Exorzismus und die visuelle Dokumentation einer vermeintlichen Teufelsaustreibung durch Cramers Filmteam. Zur Theorie des Teufels- und Aberglaubens kommen einige renommierte Theologen zu Wort, die die Wiederkehr eines überholten Rituals vor allem als Kritik des konservativen Katholizismus an den Ergebnissen des Zweiten Vatikanischen Konzils sehen. Für die Aufhellung dieses dunklen Kapitels der Kirchengeschichte sollen auch Interviews mit Zeitzeugen, Freunden und Familienmitgliedern der gefügigen Opfer sowie umfangreiches, teilweise erschütterndes dokumentarisches Material sorgen. Leider ist festzuhalten, dass mehr Fragen unbeantwortet bleiben als überhaupt gestellt werden.

Archivnummer HDF007487
weitere Titel:
Filmschaffende
Helge Cramer (Regisseur/in)
Helge Cramer (Autor/in)
Helge Cramer (Cutter/in)
Jürgen Staiger (Kamera)
Stefan Urlaß (Kamera)
Pascal Chavell (Ton)
Jörg Tröger (Ton)
Christian Brückner (Sprecher/in)
Jutta Krug (Redakteur/in)
Petra Felber (Redakteur/in)
helge cramer filmproduktion (Produktionsfirma)
WDR (Koproduktionsfirma)
BR (Koproduktionsfirma)
Datierung 21.04.2011
Länge 89'02"
Formate
Digital Video Disc Farbig
Farbe Farbig
Ton
Kategorien
Schlagwörter
Eintragdatum: 28.04.2011
Änderungsdatum: 29.04.2011