Hunde aus Samt und Stahl

Im Jahr 1989, während die deutschen Zeitungen und Zeitschriften voll sind mit Artikeln über Angriffe von Kampfhunden und ein Verbot der Tiere heiß diskutiert wird, lässt Romuald Karmakar sich auf dem Hamburger Kiez auf Gespräche über Mut und Eleganz der vierbeinigen Kampf- maschinen ein. Dabei entdeckt er an den Kampfhundbesitzern Züge, die sie nur graduell vom liebenden Normalhundebesitzer unterscheiden. (pr-text) "Eine urdeutsche Hundeliebe glättet die misstrauischen Gesichtszüge der Kiez-Kenner, wenn sie von ihren Pitbulls schwärmen. Ein Hund wie ein Freund, ein Hund wie ein Vaterland, ein Hund wie die Familie. Die Treueschwüre, die Lobeshymnen, die Liebeserklärungen an den todbringenden Wächter, sie entspringen einer Sentimentalisierung der Gewalt, die alles andere als unbürgerlich - und alles andere als undeutsch ist. Typen, denen man nicht im hellsten Sonnenschein möchte, kuscheln sich mit sabbernden Viechern auf Plüschsofas und beteuern Verständnis für einen Pitbull, der Sonntagmorgens ins Ehebett drängt:'Wie ein Kind', sagen sie, 'es sind Menschen'. Fragt Karmakar nicht nach, so hat er gute Gründe. Dann muss der Zuschauer eben nachhören." (Aus: "Blicke die nicht richten. Die Filme von Romuald Karmakar") (Film ohne Kommentar)

Archivnummer HDF006984
weitere Titel:
Filmschaffende
Romuald Karmakar (Autor/in)
Birgit Lorenz (Cutter/in)
Bernd Neubauer (Kamera)
Exocet Film Karmakar (Produktionsleiter/in)
Pantera Film (Produktionsleiter/in)
Romuald Karmakar (Regisseur/in)
Carol Schneeweiß (Ton)
Klaus Rosentreter (Ton)
Datierung 1989
Länge 50'00"
Formate
Digital Video Disc Farbig
Farbe Farbig
Ton
Kategorien GESELLSCHAFT UND SOZIALES
Schlagwörter
Eintragdatum: 02.03.2009
Änderungsdatum: 29.09.2010