Ausgehend vom Haus Berggasse 19, der Geburtsstätte der Psychoanalyse und der dadurch weltweit bekanntesten Wohnadresse Wiens, folgt der Film den Spuren der bis heute anonym gebliebenen Nachbarn von Sigmund Freud (1856-1939). / Während Freud mit seinen engsten Familienmitgliedern Wien noch verlassen konnte, wurden in der Berggasse 19 in und um die Ordination Freuds zwischen 1938 und 1942 mehr als 80 jüdische Mitbürger in so genannte "Judensammelwohnungen" gepfercht. / Der Film führt durch ehemalige Sammelwohnungen, die im Zuge der "Arisierungen" unter den Augen der Wiener Bevölkerung eingerichtet wurden. Vielfach sind sie bis heute von den Nachkommen der Nutznießer dieser beispiellosen Vorgänge bewohnt.In der Verlagerung des Blicks in die Gegenwart des Jahres 2005 stellt sich die Frage, ob ähnliche Vorgänge, als Bestandteil eines Menschen verachtenden Systems, jederzeit und überall unter den Augen der Bewohner einer Stadt wieder möglich sind.