Dieser vielfach preisgekrönte Film gibt Einblicke in die Funktionsweise des brasilianischen Justizapparates, indem er dem Kleinkriminellen Carlos Eduardo, seiner Mutter Elma, seiner schwangeren Freundin Suzana, dem Angeklagten Alan und der Richterin Fatima und dem Richter Geraldo ins Gericht, in die Haft, in ihre Wohngegenden und Wohnungen folgt. / Dabei zeigt sich, dass die Richter sich von stärkerer Repression einen Rückgang der Straftaten wie Diebstahl und Drogenmißbrauch versprechen, die Gefängnisse aber überfüllt sind und die Straftaten nicht ohne die Lebenssituation der jugendlichen Angeklagten in den Favelas gesehen werden können. Ohne zu verurteilen, aber auch ohne Mitleid, mit distanzierter und starrer Kamera nimmt der Film das harte Urteil, das Carlos ereilt, zur Kenntnis. So gelingt es ihm, die Mechanismen und Machtstrukturen des brasilianischen Rechtssystems aufzudecken, in dem alle Beteiligten auch Gefangene sind. (Film ohne Kommentar)