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Zinsknechtschaft
Wahlfilm der NSDAP zur Reichstagswahl am 31. 7. 1932 (Liste 2) mit dem Wirtschaftsexperten Gottfried Feder. / (01.2001 J. Goergen) / ------------------------------------------------------------ GGFFD-Erfassung:Wahlspot der NSDAP mit einem Zwischentitel zur Reichstagswahl am 31. Juli 1932 mit Gottfried Feder, von 1924 bis 1936 als Wirtschaftsexperte der NSDAP Mitglied des Reichstags. Feder redet im Studio, ohne Publikum und ohne Skript. Vor- und Abspann mit Marschmusik unterlegt (333m/35mm=12'13) / Ton ohne Bild (000-017) / Titelvorspann (017-034) / Feder spricht völlig unstrukturiert über den Beginn seiner Bekanntschaft mit Adolf Hitler, Ernst Röhm, Franz Xaver Epp, Walter Frank und Hermann Esser, den Marsch auf die Feldherrnhalle am 9. November 1923 und das Parteiprogramm der NSDAP. In seinen wirtschaftspolitischen Ausführungen zur "Brechung der Zinsknechtschaft" und Arbeitsbeschaffung bezieht Feder sich auf eigene Schriften:"Manifest zur Brechung der Zinsknechtschaft des Geldes", 1. / Auflage 1919; "Der Staatsbankerott sic!, die Rettung", 1921; "Der kommende Steuerstreik. Seine Gefahr, seine Unvermeidlichkeit, seine Wirkung", 1922; "Der deutsche Staat auf nationaler und sozialer Grundlage. Neue Wege in Staat, Finanz und Wirtschaft", 1923.Alle Schriften werden von ihm zitiert, z.T. falsch.(034-333) / O-Ton: "Meine lieben deutschen Volksgenossen!Am Anfang war die Idee, nicht die Tat, wie man so oft hört.Denn die Tat ist ja erst die Verwirklichung einer Idee. So steht auch am Anfang unserer gesamten Bewegung der Gedanke, die Idee, dass in diesem furchtbaren Chaos, das der 8.November hinterlassen hat, ein neuer Gedanke sich durchringen müsste, um Deutschland wieder herauszuführen aus Not und Elend. Dieser Gedanke richtet sich ganz zielsicher gegen die Gewalten, die den Weltkrieg verschuldet haben.Denn hinter den kriegführenden Mächten sehen wir aufsteigen das grinsende Gesicht des Juden, der mit seinem Geld die Welt in den Krieg hineingehetzt hat. (034-057) / 'Brechung der Zinsknechtschaft' war daher die Parole, die wir gewählt haben für diesen Kampf gegen den Gott Mammon, gegen das Ungeheuer, das geradezu alle Völker gefressen hat. Nicht umsonst ist es daher, wenn Adolf Hitler die Parole 'Brechung der Zinsknechtschaft' in den Mittelpunkt unseres Parteiprogramms hineingestellt hat. (057-068) / Ich selbst habe ja im Beginn dieser gesamten Zeit treu zu Hitler gestanden. Wir sind damals noch nicht bekannt gewesen, als ich das Manifest schrieb. Erst als Dietrich Eckart, unser verstorbener, grosser Dichter, mit mir bekannt wurde, haben wir dann gemeinsam im April '19 in Hunderttausenden von Exemplaren Flugblätter in München ausgeworfen, die die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gefunden haben. Es entstund sic! dann das 'Manifest zur Brechung der Zinsknechtschaft', das bekannte Heftchen mit der Krallenhand, das heute den Weg in die weite Welt gefunden hat.Und schliesslich taten wir uns zusammen in den Aufklärungskursen, die vom Generalkommando eingerichtet worden waren, um Soldaten und Offiziere der weissen Armee, die München befreit haben, zu unterrichten über diese Dinge der Wirtschaft, die nun einmal gekannt werden müssen, wollen wir aus dem wirtschaftlichen Chaos in ein freies Deutschland hinüberkommen. (068-095) / So auch war es in diesem Aufklärungskurs, dass Röhm, Epp, Frank, Adolf Hitler, Hermann Esser in meinen Vorlesungen sassen. Und von jener Zeit an gilt diese innig verbundene Schicksalsgemeinschaft von uns Ältesten der Bewegung. (095-105) / Es entstunden sic! dann eine Reihe von anderen Schriften aus meiner Feder - 'Der Staatsbankerott, die Rettung ' - in dem ich den Widersinn staatlicher Finanzwirtschaft, die Anforderungen des Staates zu decken durch Schulden machen, aufzeigte. Ein Jahr später erschien dann das sehr viel beachtete Buch 'Der kommende Steuerstreik - Neue Wege in Staat, Finanz und Wirtschaft'. (105-119) / Inzwischen begann dieser unerhörte Kampf um die Erringung der Seelen in ganz Deutschland.Es hat ja fünf Jahre gedauert, bis es soweit war, zum ersten Mal unsere Hand ausstrecken zu können nach der politischen Macht. Am Tage des 8. November erschien auch das Standardwerk für unsere damalige Bewegung, 'Der deutsche Staat auf nationaler und sozialer Grundlage'. Das Werk, dem Adolf Hitler selbst das Vorwort gewidmet hat, darin hat die Bewegung ihren Katechismus gefunden.(119-133) / Der 9. November '23, der uns die Macht in Deutschland geben sollte, war der schwerste Tag für die Bewegung. Mit diesem Tag ist auch dort unsere Bewegung geheiligt worden durch das Blut der Opfer an der Feldherrenhalle. Gewiss, es waren die furchtbarsten Stunden für uns alle, die wir diese, diesen Feuerüberfall an der Feldherrenhalle miterleben mussten. Wir, die wir in vorderster Linie - wie immer, wenn Nationalsozialisten kämpfen, stehen die Führer in der ersten Linie - mitgemacht haben. Bis wir dann uns wieder zusammenfanden, vergingen Monate und Jahre, in Gefangenschaft, draussen im Ausland, bis wir wieder zusammentraten, unseren sic! Führer aufs Neue die Treue bekräftigen. (133-156) / Die Reichstagswahl 1924 brachte uns die politische Unterlage im Reichstag. Mit 32 Mandaten zogen wir ein. Gewiss, die Abwahl im Dezember '24 nährte die Hoffnungen der Gegner, als ob die gewaltige Welle abflauen würde. Sie haben sich getäuscht! In unermüdlichem Kampf zogen wir hinaus in Deutschlands Gaue, eroberten Deutschland Stadt für Stadt und Land für Land und Dorf für Dorf, bis wir jetzt vor dem Tor der politischen Macht stehen. (156-171) / Inzwischen war auf der politischen Bühne abgerollt das Unheil des Dawes-Paktes, der Dawes-Pakt angenommen von den Novemberparteien bis herüber zu der Hälfte der Deutschnationalen. Im weiteren Verlauf, als die Hochfinanz sah, dass auch dieser Pakt nicht genügte für sie, hatte man dann den Youngplan ausgeheckt.Auch der Youngplan ist gegen unseren schärfsten Kampf durchgeführt worden. Und heute sieht die ganze Welt, muss einsehen, daß die verfemten Nationalsozialisten recht gehabt haben. (171-187) / Inzwischen wuchs das Heer des Hakenkreuzes, und nunmehr stehen wir - ich wiederhole das - vor den Toren der politischen Macht. Während dort alles zusammengebrochen ist, ist unsere Bewegung diejenige, die nunmehr das Recht auf die Führung des Staates beansprucht.(187-194) / Nun tritt allerdings die Schicksalsfrage an uns heran: Wie wollt Ihr nun die Euch gegebene politische Macht ausnützen, um Deutschland wieder zur Ehre, zur Freiheit, zur Arbeit zu führen? Und so wird auch im Mittelpunkt der Staatsaufgaben des kommenden Reiches stehen die Frage der Arbeitsbeschaffung. Arbeitsbeschaffung an sich. Oh, wir haben viel, viel Arbeit dazu zu leisten und zu schaffen.Unendliches ist zerstört worden. Unendliches, unendliches schreit nach Aufbau. Das Strassennetz muss ausgebaut werden.Wir haben, wir haben dafür zu sorgen, dass die Binnenwirtschaft ganz wesentlich verbessert wird gegenüber einer fantastisch ausgeweiteten Auslandswirtschaft. Denn auf je 2000 Mark Einfuhr wird eine deutsche Arbeiterfamilie brotlos. Man möge das nie vergessen in all den Betrachtungen, auch handelspolitischer Art! (194-223) / Erst kommt mein Volk und dann die anderen alle! Erst meine Heimat, dann die Welt! Es ist viel wichtiger, dass ein deutscher Arbeiter Arbeit findet, wie dass irgendein Jude im Welthandel draussen seinen Profit und seine Prozente einstreicht. (223-228) / Das, um was es sich ganz besonders drehen wird, ist aber für ihn die Frage der Finanzierung der Arbeitsbeschaffung.(228-232) / Der Herr Reichskanzler Dr. Brüning hat es für geschmackvoll befunden, in seinen sämtlichen Rundfunkreden mit ziemlich abfälliger Gebärde über das sogenannte 'Federgeld' zu sprechen. Ich danke ihm dafür. Denn ich hätte mir keinen besseren Propagandisten unserer Gedankengänge und meines Planes denken können wie den Herrn Reichskanzler. Heute weiss die ganze Welt vom 'Federgeld'.Ob die Welt damit einen Begriff verbindet, ist an sich nebensächlich. Es ist heute schon so geworden, dass wenn von Regierungsseite gegen uns etwas gesagt wird, die weitaus die sic! grösste Menge sagt, 'Dann werden die Nationalsozialisten bestimmt recht haben.' Ich danke ihm dafür.(232-250) / Doch was versteht man unter 'Federgeld'?'Federgeld' ist heut' zum prototypischen Begriff geworden für die produktive Kreditschöpfung. Man muss wissen: Es gibt überhaupt nur zwei Möglichkeiten der Finanzierung öffentlicher oder privater Arbeit, entweder mit kapitalistisch-liberalistischen sic! Anleihewahnsinn, der unrettbar - wir haben das ja alle erlebt - in Zinsknechtschaft hineinführen muss. Oder die Loslösung von Zinsknechtschaft, Finanzelend und Steuerqual und an dessen Stelle die alten, nationalsozialistischen Gedankengänge der produktiven Kreditschöpfung, die wir immer verlangt und gepredigt haben.Wäre es bereits im Jahre '24 im Reichstag in unserem Antrag zur Errichtung sozialer Bau- und Wirtschaftsbanken durchgeführt sehen wollten sic!, wie es jetzt der neue Ministerpräsident in Oldenburg für Oldenburg durchzuführen beabsichtigt.(250-276) / Dazu gehört natürlich, dass wir die Banken verstaatlichen. Schon wie einmal der Herrgott, so wie einmal Christus die Juden aus den Tempeln hinausgejagt hat, so werden auch wir die Juden aus den Banken hinausjagen und das gesamte Geld- und Kreditwesen verstaatlichen. Das ist die Voraussetzung für die Brechung der Zinsknechtschaft.(276-286) / Und diese Kreditschöpfung bedeutet, dass, vom Staate ausgegangen, zur Finanzierung der grossen öffentlichen Arbeit von dem Geldschöpfungsrecht des Staates Gebrauch gemacht wird, ohne dass von vornherein alle Neuschöpfungen mit schwersten Zinsen und Lasten belastet werden. Mit anderen Worten: Es ist zweifellos klar, dass wie auch schon die Banken früher den Aufbau der deutschen Wirtschaft finanziert haben, indem sie Kredite gaben - und zwar Kredite, die sie noch keineswegs in bar da liegen hatten - wird es der kommende Staat durchaus ermöglichen, dass wir von in der gleichen geschehenen Art und Weise, aber von Staats wegen, im Interesse der Nation und im Interesse der Arbeit die Arbeit finanzieren werden. (286-307) / Brechung der Zinsknechtschaft ist nun einmal das Feldgeschrei und nimmt klar zur Kenntnis: Hat doch der Führer auch diese Arbeit, diese Aufgabe in den Mittelpunkt des Parteiprogramms hineingestellt.Und Sie sehen auch, dass ich durchaus der Meinung bin, dass uns die Erkenntnis, das Wissen die Voraussetzung für die Tat ist.Dass auch die Tat nicht getan werden könnte, würde sich nicht ein gewaltiger politischer Wille davorspannen. Und diesen gewaltigen politischen Willen verdanken wir unserem Gruppenführer Adolf Hitler. Wir wissen, er ist der Mann, der erzwingen wird, was wir alle mit heissen Herzen ersehnen.(307-324) / 'Wir sind das Heer vom Hakenkreuz. Hebt hoch die roten Fahnen! Der Deutschen Arbeit wollen wir den Weg zur Freiheit bahnen!' Heil!" (324-328)
Archivnummer | HDF005847 |
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weitere Titel: | Untertitel: Ein Tonfilm im Auftrage der N.S.D.A.P.
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Filmschaffende | Otto Ewald (Kamera) Rupprecht Lauck (Ton) Robert Kolb (Sonstige/r Mitwirkende/r) Abtlg. Film Reichsleitung der NSDAP (Produktionsleiter/in) |
Datierung | 1932 |
Länge | 12'00" |
Formate | VHS Schwarz/weiß |
Farbe | Schwarz/weiß |
Ton | |
Kategorien | |
Schlagwörter | |
Eintragdatum: | 04.10.2005 |
Änderungsdatum: | 04.10.2005 |