In "Rebell wider Willen" blickt Martin Niemöller (1892-1984) auf sein bewegtes Leben zurück. Und das könnte kaum widersprüchlicher sein. Im ersten Weltkrieg ist Niemöller U-Boot-Kommandant. Die Ausbildung zum Soldaten beschreibt er später als Ausbildung zum Berufsverbrecher. Schließlich wird er Pastor. / Seit 1933 führt er den Pfarrernotbund und wettert gegen die Umsetzung der Arierparagraphen. Vor seiner Verhaftung 1937 stehen vierzig Gerichtsverfahren wegen Kanzelmissbrauchs gegen ihn. Sieben Jahre lang ist er persönlicher Gefangener Hitlers in den Konzentrationslagern Dachau und Sachsenhausen. Als die Amerikaner den prominent-renitenten Widerständler 1945 weiter internieren wollen, tritt er in den Hungerstreik. Er ist gegen die Teilung Deutschlands und hält weiterhin Kontakt zu den Christen in der DDR. Als einer der Präsidenten des Weltkirchenrates wird er für seine Reisen in die DDR als Handlanger Moskaus diffamiert.