Menschen und Straßen

Seit den Studentunruhen von 1989 ist der Platz des Himmlischen Friedens in Peking ein Begriff. Aber kaum einer kennt die Straße des Himmlischen Friedens. Die 25 km lange Chang-An-Avenue durchschneidet Peking in west- östlicher Richtung. Sie ist mehrspurig und eine der Hauptverkehrsadern Pekings. An ihr finden sich die Niederlassungen vieler Banken und Wirtschaftsunternehmen. / Hier werden westliche Luxusgüter in großen Einkaufszentren angeboten.An der Chang-An-Avenue lebende und arbeitende Menschen äußern sich über ihr Verhältnis zu dieser Straße, die in den letzten Jahren zu einem Symbol der wirtschaftlichen Öffnung Chinas im westlichen Stil ausgebaut worden ist, und zeigen, wie wenig der wirtschaftliche Aufschwung ihr Leben berührt. Westeuropäer, die in Peking leben und arbeiten, erklären die Vorteile, die diese neue Ausrichtung der chinesischen Politik für China und den Westen hat.Stat.s: Hu Chun-Chun, Student und Dolmetscher (beschreibt die Chang An Avenue als Autobahn, über seinen Stolz auf seine Kultur, über die für den chinesischen Durchschnittsverdiener unerschwinglichen Preise von Luxusgütern, über den Wirtschaftsboom als "natürliche Entwicklung"); Zhang Jung und Yue Mei, Models (vergleichen die Chang An Avenue mit den Champs Elysées in Paris, über die zivilisatorische Rückständigkeit der chinesischen Bevölkerung im Vergleich zum wirtschaftlichen Fortschritt in China); Yu Shuo, Manager Internet-Café (die Chang An Avenue nimmt für die Chinesen eine heilige Stellung ein, zu den Möglichkeiten eines Kulturaustauschs durch verstärkten Tourismus in China, über die vorbereitende Funktion der Studentenunruhen von 1989 für die Reform); Tom van Gevelt, General Manger Chang An Club (streicht die Bedeutung der Chang An Avenue als Vorzeigeobjekt für das Ausland heraus, über die Verbesserung der Lebenssituation in Peking in den letzten zehn Jahren, über die Notwendigkeit von Innovationen am Beispiel des Wandels in der Wohnungssituation, über die Rolle der Studentenunruhen für die Reform, beschreibt den Chang An Club); Peter Crowhurst, General Manager Cofco Plaza (über die Chang An Avenue als Symbol für wirtschaftlichen Wohlstand und Stärke, über die Unwissenheit der Europäer in Bezug auf China, über die Vorteile der Öffnung Chinas nach Westen und den Nachteil des Verlustes kultureller Einzigartigkeit im Zuge dieser Öffnung, beschreibt das Einkaufszentrum "Cofco Plaza", über die Entlassung der chinesischen Bürger in eine wirtschaftliche Eingenverantwortlichkeit); Marlis Rötting (über Charaktereigenschaften der Chinesen, über das geplante Joint-Venture-Pragramm der Bausparkasse Schwäbisch-Hall in China, über die Hutong-Wohngebiete); Ma Wen-Yan, Busfahrerin (über die Aufhebung der Lebensmittelrationierungen im Zuge des Wirtschaftsbooms); Zhang Shu-Hong, Schaffnerin (über die Anpassung Chinas an internationale Standards im Bereich der Luxusgüter und Genußmittel, ist stolz auf ihr Leben am Tienan-Men-Platz); Zhang Ye, Verkehrspolizist (über die Anhebung der Standards im Immobilien-Sektor); Hu Yan-Jin, Frühpensionärin (über die negativen Auswirkungen der Reform auf das Leben der kleinen Leute und deren Unwissenheit in Sachen Globalisierung); Prof. Wu Jian-Yong, Historiker (über die Globalisierung als weltweite Entwicklungstendenz und das Problem eines gerechten und ausgewogenen Kulturaustauschs mit dem Westen, über die Bedeutung des Tienan-Men-Platzes als Symbol der Volksmacht); Iris Kraska, Leiterin VW/Audi Showroom (über die Marketing-Strategien ihrer Firmen in China);

Archivnummer HDF004456
weitere Titel:
Reihentitel: Menschen und Straßen
Filmschaffende
HA Kultur (Redaktion)
Hauser, Christoph (HAL) (Redaktion)
Ulrike Becker (Redakteur/in)
Ebbo Demant (Redakteur/in)
Thomas Schadt (Autor/in)
Thomas Schadt (Regisseur/in)
Thomas Schadt (Kamera)
Thomas Wellmann (Cutter/in)
Datierung 29.03.2001
Länge 88'37"
Formate
Super VHS Farbig
Farbe Farbig
Ton
Kategorien GESELLSCHAFT UND SOZIALES
Schlagwörter
Eintragdatum: 16.11.2001
Änderungsdatum: 30.11.2010