Der Skandal und die Wehrmachtsfotos - eine umstrittene Ausstellung

Der Beitrag dokumentiert die Kontroverse um die Authentizität von verschiedenen Fotos der Ausstellung "Die Verbrechen der Wehrmacht" des Hamburger Instituts für Sozialforschung, die von Erkenntnissen des polnischen Historikers Bogdan Musial ausgelöst wurde. Der Schwerpunkt liegt auf den Ereignissen in dem polnischen Ort Zloczow, wo 1941 innerhalb einer Woche polnische Häftlinge durch den sowjetischen Geheimdienst NKWD und Juden durch die SS ermordet wurden. Bei den Fotos aus dieser Zeit ist es zum Teil nicht möglich, die Motive eindeutig einem der beiden Verbrechen zuzuordnen. / Stat.s:Rolf-Dieter Müller, Militärhistoriker (über den Umgang der Ausstellungsmacher mit den Kritikern der Ausstellung, die Verbrechen der deutschen Wehrmachtssoldaten und die möglichen Intentionen der Ausstellungsmacher, gesplittet); Bogdan Musial, Historiker (über seine Bedenken, von den rechten Kritikern der Ausstellung instrumentalisiert zu werden, die Verbrechen der Roten Armee in Polen, seine Versuche, die Ausstellungsmacher auf die Fehler bei den Fotos aufmerksam zu machen, die Reaktion der Ausstellungsmacher, den Gerichtsprozeß, die willkürliche Zusammenstellung von Fotoserien für die Ausstellung, Pogrome an Juden, die in Zloczow NKWD-Opfer exhumieren mußten, die Tabuisierung von sowjetischen Verbrechen in Osteuropa, die Diffamierung seiner Person und seine Begegnung mit Schlomo Wolkowicz); Witold Czerny, polnischer Augenzeuge der Ereignisse in Zloczow (über die Entdeckung der Massaker des NKWD durch die Deutschen); Wasyl Kuwalek, ukrainischer Augenzeuge der Ereignisse in Zloczow (über die exhumierten Leichen der NKWD-Opfer); Leontyna Terlecka, Fotografin (über ihre Erlebnisse, als sie für die Deutschen die exhumierten Leichen fotografieren mußte); Hans Safrian, Ko-Autor der Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht" (über Angriffe auf die Ausstellung durch die politische Rechte und Wirkung des Sichtens von Fotos auf den Historiker, gesplittet); Götz Hirt Reger, ehemaliger Wehrmachtssoldat (über Hinrichtungen durch Deutsche); Burzew, Michail Iwanowitsch, ehemaliger General der Roten Armee (über gefälschte und echte Fotos von Verbrechen von Deutschen an Sowjets); Karpow, Gregori, ehemaliger Leutnant für Sonderpropaganda bei der Roten Armee (über Fotos aus dem Besitz von deutschen Kriegsgefangenen); Nikita Petrow, Historiker, Gesellschaft Memorial, Moskau (über Schwierigkeiten bei der Indentifizierung von Fotomotiven und Interesse westlicher Forscher an Fotos nach der Öffnung der sowjetischen Archive); Jan Trznadel, polnischer Augenzeuge in Zloczow (über Verbrechen durch Ukrainer an Juden); Wilhelm Dressen, Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen, Ludwigsburg (über nachlässigen Umgang mit den Fotos); Elisabeth Klamper, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (über voreingenommenen und nachlässigen Umgang mit den Fotos); Horst-Eberhard Richter, Psychoanalytiker, Sigmund-Freud-Institut Frankfurt (über Anklage von Kriegsverbrechen durch die Kinder von Kriegsverbrechern); Markus A. Rothschild, Gerichtsmediziner, FU Berlin (über Verwesung von Leichen, z.T. unterbrochen durch Fotos).

Archivnummer HDF004207
weitere Titel:
Filmschaffende
Hauser, Christoph (HAL) (Redaktion)
Gerolf Karwath (Redakteur/in)
Wilhelm Reschl (Redakteur/in)
Tina Mendelsohn (Autor/in)
Jochen Trauptmann (Autor/in)
Michael Lösche (Kamera)
Gunther Becher (Kamera)
Alfred Ruoff (Kamera)
Jana Ketel (Cutter/in)
Thomas Vogt (Sprecher/in)
Detlef Bruns (Sprecher/in)
Datierung 19.06.2000
Länge 43'49"
Formate
Super VHS Farbig
Farbe Farbig
Ton
Kategorien POLITIK UND MILITÄR
Schlagwörter
Eintragdatum: 11.01.2001
Änderungsdatum: 18.09.2003