Unkenntnis und Irrtümer bezüglich der visuell-gestischen Sprache der Gehörlosen waren mitverantwortlich dafür, dass deren Verwendung in den Gehörlosenschulen Europas während über hundert Jahren verboten war und die gehörlosen Lehrer entlassen wurden. Die Erforschung der Sprache der Gehörlosen mit Hilfe der Video- und der Computertechnik hat gezeigt, wie leistungsfähig die Gebärdensprache ist. Diese Erkenntnisse trugen zu einer Stärkung des Selbstbewusstseins der Gehörlosen und zu einer Renaissance der Gebärdensprache bei. Aber auch heute noch haben die Gehörlosen unter den Folgen der weitverbreiteten Missverständnisse zu leiden. / Zwei Gehörlose haben maßgeblich an der Entstehung des Films Tanz der Hände mitgewirkt: Peter Hemmi als Ko-Autor und Ko-Realisator und Enrico de Marco als Kameramann. Der Film wurde zu einer Art Liebeserklärung Gehörloser an ihre Sprache und zeigt, wie schön, subtil und ausdrucksvoll Gebärdensprachen sein können. Tanz der Hände vermittelt Einblick in die Gehörlosenkultur und führt in Zentren der Gebärdensprachforschung in Frankreich, in der Schweiz, in Deutschland und in Schweden. Der Dokumentarfilm zeigt gehörlose Schauspielerinnen und Tänzerinnen - Laien und Profis - bei ihrer künstlerischen Arbeit: Gebärdenpoesie, Gebärdentheater, gebärdete Kurzgeschichten, Choreographie und gibt Einblick in die Erziehung und Schulung gehörloser Kinder und Jugendlicher mit Einbezug der Gebärdensprache im Unterricht (bilinguale Erziehung) in Genf und Stockholm.