Bonn, 23. Mai 1949: Staatsgeburt der Bundesrepublik. Nur vier Jahre nach der bedinungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches wurde in Bonn das Grundgesetz unterzeichnet. Im Gegenzug legt im Oktober 1949 der Deutsche Volksrat in der sowjetisch besetzten Zone seinen Verfassungsentwurf für den zukünftigen deutschen Oststaat vor. Kurz darauf wird die DDR aus der Taufe gehoben. / Bundesrepublik Deutschland und DDR - zwei Schöpfungen des "Kalten Krieges". An der Wiege standen die Besatzungsmächte. / Der Volksrat in Ost-Berlin erarbeitete einen eigenen Verfassungsentwurf. Dieses geschah als Antwort auf die Verfassungsarbeit des Parlamentarischen Rates in Bonn. Beide Entscheidungen zementierten die deutsche Teilung für die nächsten 40 Jahre.Die Autoren Ralf Piechowiak und Susanne Stenner rekonstruieren Deutschlands Weg aus den Trümmern hin zu einer neuen staatlichen Ordnung. Was bewegte die Alliierten wirklich, Deutschlands Staatsbildung voranzutreiben? Darüber berichten unter anderem John N. Galbraith, damals im Stab des US-Außenministers James F. Byrnes, Lord Annan, Vertrauter des britischen Außenministers Ernest Bevin, sowie Leonid Samjatin aus dem sowjetischen Außenministerium.Herbert Lochner, damals Vertrauter und Dolmetscher General Clays, skizziert ein lebendiges Bild des amerikanischen Militärgouverneurs und schildert dessen Haltung an den entscheidenden Wendepunkten in der Entwicklung.Der Film läßt außerdem Politiker der ersten Stunde zu Wort kommen, die leidenschaftlich am demokratischen Aufbau des Weststaates mitarbeiteten. Franz Heubel, damals Sekretär beim Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee, berichtet, welche Gedanken die Gründungsväter des Grundgesetzes wirklich bewegten. Der letzte Überlebende des Parlamentarischen Rates, Hansheinz Bauer, gibt Einblick in die Arbeit des Verfassungsgremiums und dessen Sorgen um Deutschlands Einheit.