Einmal in der Woche stehen rund 100 Menschen bei ihm Schlange. Sie alle haben sich auf die Schlagzeile gemeldet:"WER WILL INS TV?". Carsten Kelm ist der Vermittler. Die Marktlücke hat er in den Staaten gesehen und in München sofort ausgefüllt. Die unzähligen täglichen Talkshows brauchen Gäste - kuriose, spektakuläre, schräge Menschen. / Und wichtig: sie müssen erzählen wollen, sie müssen Öffentlichkeit wollen. Horst Schwendi wohnt in der ehemaligen DDR. Er sitzt täglich mehr als zehn Stunden in seinem Zimmer vor dem Fernseher. Er ist fernsehsüchtig, kennt alle Talkshows, jetzt will er selbst ins Fernsehen. / Er hat sich bei Carsten Kelm gemeldet. Einer von tausenden.Die Talkshowmacher brauchen sie alle; für über 60 Talkshows im deutschen Fernsehen. Die Talkshows untereinander sind vor allem nachmittags im harten Konkurrenzkampf.Quotensieger sind jene, in denen die Gäste ihre Hosen runter lassen, freizügig intimste Probleme ausplaudern:"Ich treibs mit einer Stute", "Ich bin impotent" oder noch liviger, actionreicher: "Ich nehm mir immer die Freundin meines Freundes" - und Vorhang auf: Freund und Freundin stehen dem bekennenden Gast gegenüber - gleich nach der Werbung gehts weiter ... - ... rund und bunt. Wer sind die Macher, wer die Gäste? Warum drängen die Menschen ins Fernsehen, lassen sich vorführen, erzählen intimste Gedanken und Sehnsüchte, ihre "heimlichen Leidenschaften"?Was machen Talkshows sehenswert, was macht Talkshowseher zu Talkshowgästen? - Und, was macht "der Auftritt meines Lebens" in ihrem späteren Leben? Fragen, denen der Film nachgehen wird.