"Den Hund von Sinai machen" ist eine nomadische Redensart. / Sie bedeutet: dem Sieger zur Hilfe eilen, an der Seite der Herren stehen oder edle Gefühle zur Schau stellen. / Der Film beginnt mit diesem Zitat aus Franco Fortinis Buch I Cani del Sinai, das als literarische Vorlage diente und aus dem Straub selbst im Film längere Passagen vorliest.Thema des Films ist die italienische Berichterstattung zum Sechs-Tage-Krieg von 1967 und die öffentlche Meinungsbildung zu Recht oder Unrecht der beiden Kriegsparteien.Konterkariert wird dieses eindeutig pro-israelische Meinungsbild, das mit authentischen Fernsehberichten und Zeitungsmeldungen aus der Zeit des Sinai-Krieges belegt wird, mit Fortinis Autobiographie. Fortini berichtet, daß seine antifaschistische Überzeugung nicht mit seiner jüdischen Herkunft in Zusammenhang steht, daß die Juden sogar beigetragen hätten zum Selbstverständnis einer italienischen Nation, das ihm mißfalle; nicht zuletzt weil es am amerikanischen Staatskapaitalismus angelehnt sei.Für Fortini ist die pro-israelische Haltung Italiens darüber hinaus nichts anderes, als das Streben, sich von der eigenen faschistische Vergangenheit, den eigenen antisemitischen Vergehen zu befreien.Israels Politik bleibt in Italien weitgehend unreflektiert.Doch Fortini, und auch Bernard Levin, der ebenfalls zitiert wird, wehren sich, aufgrund ihrer Kritik an der israelischen Politik gleichzeitig als Antisemien abgestempelt zu werden.Der Film endet mit einem Zitat Lenins: Für jede Situation gibt es eine Lösung und die Möglichkeit, sie zu finden.Und das bedeute, schließt Straub, daß es Wahrheit absolut gebe - in ihrer Relativität.