Es ist kalt in Brandenburg

Ende 1938 versuchte der Schweizer Maurice Bavaud, damals 22-jährig, Hitler zu töten, was ihm wohl in erster Linie wegen ungünstigen Zufällen nicht gelang. Nach mehrfachen geplanten Attentatsversuchen wurde Bavaud, der inzwischen kein Geld mehr hatte, ohne Fahrkarte im Zug aufgegriffen und - weil er Ausländer war - an die Geheime Staatspolizei (Gestapo) weitergegeben. Nach langwierigen Nachforschungen und Verhören war damals klar, daß Bavaud mehrmals versucht hatte, Hitler zu töten. Bavaud wurde im Dezember 1939 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und im Mai 1941 in Plötzensee durch die Guillotine hingerichtet. / Die ungewohnte Begegnung mit der Geschichte spiegelt sich in der formellen Konzeption des Films wieder. Verschiedenste Dokumente aus der Zeit wie auch Gespräche mit heute noch lebenden Betroffenen sind als informativ wichtige Teile mit oft spielfilmhaften, bildstarken Sequenzen vermischt, die medienspezifisch eine einprägsame Atmospähre der Kälte und eine gewisse Ratlosigkeit auszudrücken vermögen. Der Schauspieler Roger Jendry, der als eine Art von Stellvertreter (nicht Darsteller) von Maurice Bavaud zusammen mit den Autoren die Orte des Geschehens sowie Betroffene und Zeugen besucht, vermittelt den Standpunkt der Autoren - Ideologie wäre zu viel gesagt - im Film. Ein Versuch zur Ehrlichkeit, zur Offenheit.(Hans Stürm)

Archivnummer HDF000526
weitere Titel:
Untertitel: Hitler töten
Filmschaffende
Villi Hermann (Autor/in)
Niklaus Meienberg (Autor/in)
Hans Stürm (Autor/in)
Villi Hermann (Regisseur/in)
Niklaus Meienberg (Regisseur/in)
Hans Stürm (Regisseur/in)
Hans Stürm (Kamera)
Filmkollektiv Zürich (Produktionsleiter/in)
Datierung 1980
Länge 84'00"
Formate
VHS Schwarz/weiß
Farbe Schwarz/weiß
Ton
Kategorien POLITIK UND MILITÄR, GESELLSCHAFT UND SOZIALES
Schlagwörter
Eintragdatum: 12.08.1993
Änderungsdatum: 30.12.1994