Er zählt neben Karajan und Bernstein zu den "großen drei" Dirigenten unserer Zeit. Zugleich aber ist er der ganz andere: "Maestro Sphinx", der Exzentriker, der Schwierige, der Philosoph, der Guru: Sergiu Celibidache. Am 28.Juni 1992 wird er nach der Zählung des Julianischen Kalenders 80 Jahre alt. Nach unserer Zeitmessung entspricht das dem 11.Juli 1992. / Rechtzeitig zum runden Geburtstag des großen Musikers und Musikerziehers wurde eine Dokumentation fertiggestellt, für die sich ein Team junger Münchener Filmemacher drei Jahre lang, von 1988 bis 1991, an die Fersen des Maestros geheftet hat.Um den Menschen Sergiu Celibidache geht es in diesem Film, um den Lebensentwurf Celibidaches, nicht um den Star. Keine bebilderte Biografie, keine "Stationen einer Karriere", sondern Porträt, Vergegenwärtigung: Gegenwart eines außerordentlichen Menschen, dessen Leistungen in seiner Arbeit als Musiker und Lehrer nicht den Ausgangspunkt bilden, sondern die Folge: Als natürliche Konsequenz eines stimmigen Lebensentwurfs, die auf Liebe zur Musik und Treue zu sich selbst gründet.Mit Gesprächen und Beobachtungen nähert sich dieser Film seinem Protagonisten. Nicht die fertige Aufführung wird dokumentiert, sondern der Entstehungsprozeß, die gestaltende, künstlerische Arbeit. Der Lehrer, nicht die Lehre: Im Zentrum das Gespräch über den Klang, der Musik werden kann, wenn der Musiker die Bedingungen dazu schafft - so Celibidaches immerwiederkehrende Formel; Gespräche mit nicht nur einem Partner und dokumentierende Begleitung - bei der Arbeit und privat, etwa auf Reisen nach Rumänien, Israel, Italien und Frankreich - neben wenigem Archivmaterial, neben Interviews mit Kollegen, Freunden, und neben der theoretischen Erläuterung und Fortführung von Celibidaches Poetik in Wort und Bild